es kann ja nur besser werden...

Hallo 2015!!!


Ich habe mir dieses Jahr mal wieder nicht geplant, ausser gesund zu werden.


Das neue Jahr begann, wie das alte endete. Relaxend vorm Fernseher. 


Am 4.Januar ging es dann wieder nach Berlin. Schließlich hatte ich Montag, den 5. mal wieder einen Termin zur Tumornachsorge in der HNO-Poliklinik in der Charité Berlin Mitte und ich war gespannt, wie es nun weiter geht. Die Schmerzen wurden ja seit dem letzten Eingriff langsam immer schmerzhafter. Meine Hausärztin hat mir mittlerweile ja schon Opioide als Schmerzmittel verschrieben, die sogar schon aufgestockt wurden auf mittlerweile die doppelte, Quatsch vierfache Dosis. Half aber bisher noch nicht wirklich.

Als ich bei der HNO sass und meine Schmerzen erläuterte, was das nächste, was geplant wurde, ein erneutes CT und ein neuer Termin zu einer Panendoskopie und einer erneuten Probenentnahme aus dem Mundboden, da wo sich der Schmerzherd aufhält. Diesmal war ich aber weniger gechillt, als bei den letzten Malen. Eigentlich wollte ich nach dem HNO-Termin zu meinen Kollegen auf Arbeit fahren, aber ich war nicht wirklich in der Lage, dies zu machen. Ich simste meiner Chefin, dass sie bitte Verständnis haben sollte, dass ich nicht vor bei komme, was sie auch nachvollziehen konnte. 


Danach fuhr ich schnell zu mir nach Hause um mal nach meinen Leuten und meiner Mietzekatze zu schauen. Der kleinen Maus ging es seit geraumer Zeit auch nicht so gut, weil auch sie an einem Tumor litt. Der befand sich auf dem Bauch. Leider war er bei ihr eher inoperabel, da er sehr fortgeschritten war und auch, weil sie schon ne alte Dame ist und eine Vollnarkose und die OP nicht so einfach weg stecken würde. Ich hatte eigentlich gedacht, dass sie so lange es nicht aushält. Wenn es für die kleine unerträglich geworden wäre, wäre René mit ihr zum Tierarzt gegangen. Aber sie war tapfer und freute sich immer sichtlich, mich wiederzusehen. Ich mich natürlich auch.


Danach ging es gleich zu Papa wieder. Am 9.01. soll ich zur prästationären Aufnahme und zum erneuten CT in der Charité erscheinen. Also ging es bereits am Donnerstag schon wieder Richtung Berlin. Mittlerweile lass ich ja schon den Grossteil meines Gepäcks bei Papa und den Laptop und so und nehme nur das nötigste mit, wie Tablet, Handy und n paar Klamotten. 


Das erste Mal 2015 im Krankenhaus

12.01.2015

 

Jedenfalls stand fest, Montag 12.01. OP. Ich muss auch an dem Tag 7:30 Uhr in der Charité-Notaufnahme erscheinen, da sich auch dort die OP-Vorbereitung befindet, im selben Gebäude. Da nun grad der Übergang zwischen den Charitė-Gebäuden saniert wird, ist die Strasse total gesperrt. Somit muss man einen üblen Umweg in Kauf nehmen oder man sucht sich gleich nen anderen Weg. Ich fand dank Öffi-Äpp eine Busstrecke, die passend wäre und kam pünktlich dort an.

Wie ich auch einem Gespräch am Freitag mitbekam, würde ich gleich nach einem Stomaverschluss drankommen. Was ich aber nicht wusste, er wird später im selben Zimmer wie ich sein und seine OP wird länger dauern und ich werde davon einiges mitbekommen. Er übrigens auch, aber nicht, weil die Narkose nicht wirkt, sondern weil dies unter lokaler Anästhesie passiert. Für mich wäre das nix. 

Alles war wie immer, nur dass ich lange warten muss (gottseidank hatte ich ein Buch dabei) bis ich überhaupt in Richtung OPs geschoben wurde, und nach dem Anlegen der Messelemente und der Flexüle im Arm, direkt vor dem OP, lag ich noch lange dumm rum. War nicht sehr angenehm, da, sobald ich auf dem Rücken gerade liege, fängt meine Wunde an, sich sofort schmerzhaft bemerkbar zu machen. Ich bekam auch mit, was die Ärzte mit dem "Stomaverschluss" sprachen. Für mich wäre das ja gar nichts. Ich war froh, dass mein Tracheostoma ( Luftröhrenschnitt mit Atemhilfselementen ) von ganz allein zu wuchs. Seins war aber, wie ich später erfuhr, auch mehr als 1 Jahr drin. Da wächst so was nicht mehr allein zu. Hatte ich ja doch mal Glück. :-) 

Als ich dann endlich dran kam, war ich auch schon wieder schnell weg. Diesmal wars aber irgendwie anders. Es dauerte irgendwie länger. Nach der OP klärte mich auch ein Arzt auf, dass es irgendwie Probleme gab, mich in die Dämmerung zu schicken. Ich hab einen Pass gekriegt, den ich bei der nächsten OP den Anästhesisten vorlegen soll vorher. Mach ich auch. Aber alles halb so tragisch... 


Diesmal hatte ich nach dem Aufwachen ziemliche Schmerzen im Hals. Nun ja, sie hatten diesmal auf die Proben durch den Mundboden innen entnommen und das schmerzt eben mehr als äusserliche Eingriffe. Weil es halt die Speichelschleimhaut ist. Aber dank der richtigen Medikamenten hielt man mich einigermaßen schmerzfrei. Ich konnte später sogar was essen. Zumindest theoretisch ^^. Weil kalte, pappige Makkaroni mit kalter Tomatensosse und Parmesan sind generell nicht so meins, weil kalt und pappig ^^.

Gottseidank gibt es ja einen Kiosk und ein Café auch dem Gelände. Die haben auch andere Sachen. Der erste Tag verlief super. Am Tag 2 sollte ich Besuch kriegen von René und später, abends, auch von Melli, einer lieben Freundin. Was ich da aber noch nicht wusste, aus den Besuchen wird nix. Aber ich war nicht traurig, wie ihr später noch verstehe werdet. :)

Der Tag 2 im Krankenhaus begann wie eigentlich jeder Tag im Krankenhaus. Da ich mit zwei mittelalterlichen Männern im Zimmer war, war Schnarchkonzert angesagt. Ich hab sicherlich, als ich dann endlich auch weggedöst war, kräftig mit gemacht. Gegen 6 Uhr morgens kommt die erste Schwester wegen einzunehmenden Tabletten und/oder Antibiotika-Infussion. 6.30 Uhr kommt eine weitere mit dem Fieberthermometer,  Pulsmesser an den Finger und Blutdruckmesser an den Arm. Die Frage "... auf einer Skala von 1 bis 10, wie stark sind die Schmerzen?" Kam natürlich auch wie immer. Dann wieder wegdruseln. Gegen 7.30 Uhr erschien die erste Ärztin, und bat mich zur Visite ins Behandlungszimmer. Ich raus aus dem Bett, rein in Sporthose und Tshirt und ab nach vorn vors Behandlungszimmer. Ich wurde auch gleich rein gerufen. Dauert meist nie lange. 

Nachdem meine Narbe beäugt war und auch mein sonstiges Befinden besprochen, entschied der Doc, dass, wenn ich denn wolle, könne ich das Krankenhaus heute verlassen. Klar wollte ich. :)

ich machte noch die Termin zum Nachgespräch und der Auswertung der Histologie, ergo der Proben, die entnommen wurden. Dann sass ich auch schon wieder im Bus nach Hause. 

Zwischen den elendigen Aktionen

Die., 20.02.15 : Dort angekommen, hiess es erstmal relaxen. Diesmal wollte ich einen Tag warten, bis ich wieder zu Papa fuhr. Es wird aber nun eine Weile dauern, bis ich wieder nach Spremberg komm. Das wusste ich da aber noch nicht.

Am Mittwoch kam ich an einen Punkt, der einen Weg nötig machte , den man als Katzenpapa, oder generell als Haustierbesitzer ungern machen möchte. Die Tumor am Bauch meiner kleinen Mietze war mittlerweile soweit fortgeschritten, dass ich den letzten Gang mit ihr gehen musste, um ein eventuell bevorstehendes Leiden zu verhindern. Gottseidank hatte sie bisher noch keinerlei Schmerzen gehabt diesbezüglich. Aber sie blutete mittlerweile Bauch und es drohte eine Infektion an den offenen Stellen. Also ab zur Veterinärin. Sie bestätigte meine Befürchtunen und wir machten den Abschied kurz. Bei der Narkosespritze war ich noch an Ihrer Seite, aber bei der Injektion des Schlafmittels konnt ich das nicht mehr.  Das hätte ich nicht geschafft. War so schon massivst schwer.









R.I.P. meine kleine Maus und denk dran, man sieht sich immer wieder. Ich danke dir, dass du auf mich gewartet hast, damit ich den letzten Weg mit dir geh. 

Es stinkt mich an, irgendwann reichts mal.

Do. 22.01.15 : Drastische Überschrift ich weiss. Die Probenentnahme war wieder negativ, also für mich positiv. Man sollte sich eigentlich freuen. Aber auch dieser Befund liess uns wieder stutzen. Irgendwo müssen diese f***ing Schmerzen doch herkommen. Also nochmal unters Messer demnächst und wieder CT. Da ich diesmal René mitgenommen hatte und ihn vorab gebeten hatte, dass er auch gern mit ins Behandlungszimmer käme, konnte er den Dr. Song auch auf meine Schmerzen ansprechen. Dieser vereinbarte gleich umgehend einen Termin in der hauseigenen Schmerztherapieabteilung, damit meine Medikamente mal auf meine Scherzsymptome abgestimmt werden können vernünftig. Ich hätte es sicher total vrgessen wieder. Glücklicherweise erhielten wir gleich für den selben Tag 13 Uhr einen Termin, den wir auch dankend annahmen. Dort war es sehr spannend. Die Ärztinnen dort sind die Anästhesten, die auch die OP-Narkose-Vorgespräche führen.

Alles möglich fragten Sie ab und notierten dann die eine und andere Medizin, die teilweise eher für die Psyche sind, aber in einigen Fällen auch gegen Schmerzen helfen. Danach sind wir mit den notierten Medikamenten wieder in die HNO Abteilung runter und haben Rezepte für all dies erhalten. Ging alles super fix. Schnell noch Termin für CT und OP vereinbart und ab Richtung zu Hause. Vor dem Nachhausegehen wollten wir noch schnell die Rezepte abholen oder wenigstens bestellen, aber leider musste uns die Apothekerin mitteilen, dass zwei Medikamente nicht auf den dafür vorgesehenen Rezeptbögen notiert und somit ungültig waren. Sogenannte Betäubungsmittel, zu deinen zwei der Medikamente gehörten, sind auch zwingend auf einem BTM-Rezept auszustellen, sonst dürfen diese nicht herausgegeben werden. Na Klasse !!! Da man telefonisch ja nie jemanden erreicht in der Charité, hiess dies nix anderes, als NOCHMAL DA HIN!!! Aber diesmal taten wir uns die Tortur mit TRAM und Bus nicht nochmal an. Gottseidank findet man an der Schönhauser Allee überall Taxis. Angekommen in der Charité, musste man uns dort leider mitteilen, dass die BTMRezepte aus 2014 nicht mehr verwendet werden dürfen laut Kassenverband und die neuen 2015er auf Grund der Masse der angeforderten, leider noch nicht vorliegen. Aber die Schwester in der HNO ganb mir einen Tipp, doch auf die Station, auf der ich immer liege zum Arztzimmer zu gehen und am Behandlungsraum zu klopfen und mein Problem vorzutragen. Ich erreichte da gottseidank sogar Frau Dr. Stölzel, welche eine Schwester losschickte mir die Tabletten zu organisieren, die ich bräuchte bis ich wieder zu meiner Hausärztin könne. Gottseidank waren die Tabletten soweit auch vorrätig. 

An dem Tag war ich knülle, als ich heim kam. Alles in allem wars ein harter, langer Tag. Na am nächsten Tag lag ja nur Hausärztin und Apotheke an. Also konnte ich dann den Rest des Wochenendes relaxen.  Was ich bis dahin noch nicht wusste, erfahrt ihr gleich...

mit Haustieren ist es wie mit Tattoos...






Hallo, wir wollen uns mal vorstellen, wir heissen Gizmo (m links) und Sunny (w rechts) und sind nun Tinos neue Mtbewohner. Siamkatzengeschwister, geboren am 15.10.2014

23.02.2015 Gestern passierte nicht viel, ausser, dass ich meine Hausärztin mal wieder aufsuchte, hauptsächlich, um die neuesten News aus der Charité mitzuteilen und die BTM-Rezepte anzuholen, da ich wusste, dass sie die 2015er Rezepte schon da hatte. 

Wieder zu Hause angekommen, rief René mich zu sich, um mir auf seinem Rechner mal was anzusehen. Er zeigte mir Fotos von den zwei Schätzchen auf dem Foto oben. Die beiden und weitere sind verkäuflich grad bei einer Züchterin. Er würde sie sich zu zulegen wollen. Da ich ja nun verwitwet war katzentechnisch, hatte icch natürlich nix dagegen. Und süss sind sie ja alle mal. Er hat gleich angerufen und einen Termin zur Besichtigung ausgemacht. Am Samstag vormittag wäre möglich und er sagte zu. Ich wollte natürlich auch mit.


24.02.2015 Der Tag begann heute sehr früh. Da René einen Termin für 10 Uhr ausgemacht hatte, hiess dies schon um 7 aufstehen, die ich kein Aus-dem-Bett-raus-und-sofort-los-Typ bin und bevor ich richtig ansprechbar bin, immer entspannt nen Kaffee benötige. Gegen 9 Uhr haben wir uns auf den Weg nach Moabit gemacht. Hat alles ganz gut geklappt und so befanden wir uns schon gegen 11 Uhr in Begleitung eben jener Siamesen auf dem Heimweg, aber diesmal mit dem Taxi. Wir hatten ja vorsorglich einen Katzenkorb und genug Decken dabei und ausreichend Geld in den Taschen. Aber Taxi musste sein, da echt frisch draussen und arg windig. Das wollten wir den Babies nicht antun. 


Mehr, als Katzen kucken und bespielen und knorkeln fand an dem Wochenende nicht statt. Für Montag hatten wir Tierarztbesuch angedacht und das machten wir auch am 26.02.15. ir Waren gegen 11 Uhr nach vorherigem Anruf bei der Tierarztpraxis "... am Mauerpark" und die beiden Zwerge liessen sich eine Wurmkur schmecken. Für die Pflichtimpfungen war es noch zu früh, da sollten Sie sich erstmal 14 Tage bei uns befinden. Also neuer Termin und ab nach Hause wieder. Alles war relaxed.

Oder nicht?! ...

Wieder Notaufnahme!!! u.s.w.

 ... was ich an diesem Montag nicht vermutete, ich werde heute noch in der Charité landen. Was geschah?

Alles war nach dem Tierarztbesuch normal. ich genoss meinen Nachmittagskaffee und gerade als ich mich gegen halb 5 ein wenig lang machen wollte, spürte ich, dass irgend was im meinem Mund war. Was Flüssiges... schmeckte irgendwie wie Zahnfleischluten. aber so vieeellll? was is denn nu los? Ich flitzte ins Bad und spuckte die ganze Ladung ins Waschbecken. Und schwups füllte sich mein Mund auch wieder. Ich war irgendwie überhaupt nicht beunruhigt und hatte meinen Mitbewohner schon beruhigen wollen, dass alles okay sei, aber er beharrte auf einen Notarztbesuch. Da ich aber niemanden hier haben wollte, liess ich mich wenigstens überreden, in die Notambulanz der Charité zu fahren. Er bestellte ien Taxi und gemeinsam fuhren wir nach Mitte. Ich hatte vorsorglich Klamotten und so für eine Nacht eingepackt. Das Bluten hatte gottseidank schon vor dem Losfahren aufgehört und somit kam ich blutungslos in der Notfallklinik an. Ich wurde untersucht und behandelt von Frau Dr. Semmler, von der HNO-Poliklinik. Sie liess mich, egal was ich an Ausreden erfand und herauskramte, nicht wieder heim.

Nachdem sie mit Frau Dr. Stölzel telefoniert hatte, bei der beide entschieden, die Panendsokopie und die Probenentnahme, die eigentlich am 5.02. stattfinden sollten, vorzuziehen. Sie sollten nun am nächsten Tag sein. Na gut, ich richtete mich wieder auf mind, zwei Übernachtungen, inkl. der nun folgenden auf 3 Übernachtungen ein. 

Dies sollte so auch eintreten, aber eigentlich sollten bei der heftigkeit noch 1 - 2 Nächte mehr sein. Aber dazu später mehr. 

Frau Doktor saugte professionell das Blut aus meinem Mund ab und immer wieder waren labberige schwarzrote Faserstücken dabei, die wie Leber aussahen. Das hatte ich daheim auch schon im Ausgespuckten. Sie erklärte mir das sei eine "Sickerblutung", die aus der Narbe des Probenentnahmbereichs der letzten OP entstand. Das sei nichts unnormales bei OPs im Mundbereich. Na gut, für mih allerdings war es neu!!! Eine Erfahrung wieder, die ich nicht haben muss. Sie hatte einige Kompressenstücke mit einer Lösung vorbereitet, die ich unter die Zunge tun musste, damit die Wunde aufhört zu Bluten, oder sowas in der Art. 

Kurz darauf wurde ich auf die Station 202b gebracht und René brachte mir mein Privatzeugs aufs Zimmer, und verabredeten uns für den Folgetag und was er mir doch freundlicher Weise mitbringen müsse.  Ich schlief nach dem Schrecken überraschend schnell ein und wiederum überraschend gut durch. Bis auf, dass mitten in der Nach noch ein Herr auf mein Zimmer gebracht wurde, der grad aus dem OP gekommen sein muss. Ich wurde wach, als er, voll im Delirium, aufsprang, sich die Flexüle selbst entfernte, durchs Zimmer rannte und dann den Stuhl mit meinen Klamotten als Toilette benutzen wollte. Da konnte ich mich nicht mehr schlafend stellen. Bei aller Liebe nicht!!! :D Ich sprang aus dem Bett und wies ihm zum Bad und räumte schnell alle meine Sachen in meinen Schrank und schloss ab. Anscheinend wirkte seine Narkose noch ausreichend. Weil ich nach den Schwestern geklingelt hatte, war bald das Zimmer bald voll mit Leuten, die versuchten, ihn nach dem Toilettengang zu beruhigen. Und wieder in sein Bett zu verfrachten. Da sie zu viert und er allein waren, gelang ihnen das relativ schnell und er schlief schnell wieder ein. Ich irgendwann auch wieder.

Der folgende Morgen, war ein typischer Vor-Op-Morgen. Man wird bei den Morgenkurzbesuchen sehr geschont und kann schlafen, oder nennen wir es mal dösen so lange man will. Ich wurde gegen dreiviertel 8 geweckt und nach einer Guten Morgen Zigartette bei leicht diesigem Sonnenschein und meinen Tabletten im Zimmer mit gaaaanz wenig Tee (Man darf ja wegen der Narkose mind, 2 h vor einer OP nichts trinken, oder essen) , wurde ich auch schon auf den Eingriff vorbereitet. 

Wieder den schicken OP-Kittel an. Zurück ins Bett und schon kam der OP-Transport um mich in den OP-Bereich zubringen samt Bett. 


Alles war scheinbar wie immer. Flexüle im Arm hatte ich ja schon, somit durfte ich noch ein wenig im OP-Wartesaal lesen. Hatte mir ja vorsorglich ein Buch mitgenommen. 

Als ich dann endlich in den Vorraum zur OP gebacht wurde und mein gemütliches Bett gegen die unbequeme OP-Liege tauschen musste, wusste ich, es geht nun los. Ich wurde in den OP geschoben und kurze Zeit später kam der altebewährte Spruch "Wünschen Sie sich nun einen Traum...".

Das Aufwachen verlief diesmal allerdings anders. Ich wurde in meinem Bett wach und hatte wieder diese höllischen Schmerzen im Hals linksseitig. Es gab also wieder Probleme? Mit der Narkose diesmal nicht, aber mit meinem Hals an sich. Nachdem ich wach war, kam Frau Dr. Stoelzel und erläuterte mir alles was geschehen war. Ich hatte wieder einen Luftröhrenschnitt. :( ein sogenanntes Trachseostoma. Mein Larynx, oder wie ein normaler Mensch sagen würde, mein Kehlkopf war massiv angeschwollen während der OP. Also musste wieder ein anderer Atemzugang geschaffen werden und da ich bereits eine Stoma hatte, wurde dieser Zugang wieder geöffnet. NA KLASSE :(









Ich kannte es ja schon, aber muss denn das schon wieder sein?


Die Komplikationen, die Tracheostoma, die schlechten Nachrichten die mir Frau Doktor brachte, sorgen dafür, dass ich von massiven Sorgen heimgesucht wurde. Aber ich behielt die vor meinen Freunden eher unter Verschluss, da alle ein gutes Gefühl hatten. 

doofe Vorahnungen...

 Aber die Vorahnungen sollten sich bestätigen. Am Mittwoch kam Herr Dr. Song und teilte mir mit, dass der vorläufige Schnelltest leider Krebszellen angezeigt habe. Aber wie es bei Schnelltests ist, solle man  sich nicht allzu sehr darauf stützen. 

Da aber alle bisherigen Schnelltest sagten, alles sei in Ordnung und der genauere Test hinterher dies bestätigte, dieser aber nun schlechte Nachrichten verhiess, hatte ich nun natürlich Bammel, dass der genaue Test dies nun auch bestätigt. UND?! ...

ich habs doch gewusst :( ...

 ... Ich hatte Recht. Aber bis ich das schriftlich schwarz auf weiss hatte, sollten noch einige Tage vergehen. 

"Schnauze voll" im wahrsten Sinne...

Bis dahin verbrachte ich die Zeit entspannt daheim, oder gestresst in der Notaufnahme der Charité Mitte. Ich wurde am 29.01.15 entlassen und sollte mich am 5.02. wieder zur Nachkontrolle und zur Probenauswertung in der HNO-Poliklinik sehen lassen. An dem Termin sollten dann auch die Fäden am Tracheostoma gezogen werden. Bis dahin hatte ich mir selbst couching verordnet. Ich besuchte meine Hausärztin und hab nichts anderes als rumlungern getan die ganze Zeit. Am 4.02.15 stand ja noch das CT des Oberkörpers an, welche zur Auswertung wohl doch notwendig sein. 


Das CT am 4.02. verlief wie immer. Dazu brauche ich diesmal nix zu notieren. Nach dem Termin war ich noch schnell in der HNO-Poliklinik, um mir nochmal den Termin für den 6.02. bestätigen zu lassen. Ich lief zufällig Frau Dr. Semmler über den Weg, die mir gleich anbot schon mal nachzusehen, ob die Auswertung da sei. Sie kam kurz darauf zurück und rief mich ins Behandlungszimmer.

Es waren keine guten Nachrichten. Der Schnelltest wurde einmal wieder bestätigt. Diesmal aber ein positives Ergebnis, aber für mich ein negatives. 

Im Bereich der Probenentnahmestelle wurden mehrere Probenstückchen entnommen, insgesamt 15 x 6 x 3 mm messend. 

Ich weiss ja, ein Laie, wie du, ich und 99,999% der Leute verstehen grad auch nur Bahnhof. Ich versuch mal zu übersetzen, was ich mir habe erklären lassen. Ich hoffe, ich bringe da nix durcheinander.

"In dem pathologisch untersuchten Gewebe wurden Krebszellen nachgewiesen. Sie haben sich aber noch nicht zu einem Tumor zusammengerafft. Und da man sie vom anderen gesunden Gewebe gut unterscheiden kann, sie eher langsam wachsen und das gesunde Gewebe so schnell nicht befallen, spricht man von einem "gut differenzierten" ... ."


Was nun auf mich zu käme, konnte, durfte oder wollte sie mir nicht sagen. Ich denke, eher eine Mischung aus all den drei Möglichkeiten. Würde ich an Ihrer Stelle auch nicht tun, da sie ja nicht dem Tumorboard vorweg greifen wollte. Am Montag den 09.02.15 werden wohl mehrere Ärzte aus verschiedenen Fachbereichen entscheiden, was zu tun angeraten wird. Ich vereinbarte einen neuen Termin für den 10.02. und der war nun gestern. Man war ich hibbelig bis dahin. Dass mich was erwarten wird, war mir klar.

Naja, was wird es wohl werden?! OP, Bestrahlung, Chemo?! Oder ein Mix aus einigen der Sachen?! Ich werde mich wohl wieder gedulden müssen. 


Am 5.02.15 baute ich erst einmal den Wasserhahn an, den wir uns mal endlich geleistet haben am Vortag. Es wurde aber auch Zeit. Da ich im Altbau wohne und der vorige Wasserhahn nix taugte und der Perlator mittlerweile extremst verkalkt war und nun schon eher alles um das Becken herum bewässert wurde. Endlich mal ein schicker, der auch n bisschen was kann. Den vorderen Teil kann man rausziehen und man kann von Strahl- auf Brausefunktion umstellen. Dafür war es aber notwendig auch gleich den Schrank darunter mal richtig auszumisten und sauber zu machen, damit sich der Brauseschlauch nicht verheddern kann.

Mann mann mann, son Spülenschrank mistet tierisch ein, durch Geschirrspülermittel und Spülmittel, war ne ziemliche Ackerei. Das fiel mir aber in dem Moment überhaupt nicht auf. Es rächte sich aber kurze Zeit später. Ich wollte mich grad hinlegen ein wenig, kam aber nicht gar nicht dazu. Ich wollte nur noch kurz ins Bad, schon schoss wieder das Blut und dieser Schnodder in meinen Mund. 

Ich rief René und er rief diesmal direkt den Notarzt und der machte sich gleich auf den Weg. Ich muss wohl ausgesehen haben wie der Tod auf Latschen. Mir ging es soooo dreckig. Ich hatte Ohrenschmerzen und mir wurde zusehends schwärzer vor den Augen. Ich sass nun nicht mehr cool beim Spucken vor dem Waschbecken auf dem Badenwannenrand, Ich sass auf dem Fussboden, nachdem die Blutungen nach liessen.

Das Notarztteam kam und wusste was zu tun war. Ich musste in eine Klinik. René gab ihnen eine schnell gepackte Tasche mit und wies sie an, in die Charité zu fahren, da die dort mit meinem Fall voll im Bilde sind. Ich wurde gebeten zu versuchen, es zu Fuss bis ins Auto zu schaffen, was aber vollends misslang. Ich sass dann zwar nicht mehr im Bad am Boden, ich sass nun einen Meter weiter, IM FLUR. Weit bin ich also nicht gekommen. :D

Zwei der drei Sanis holten den Tragestuhl und brachten mich damit mehr schlecht als recht, aber immerhin senkrecht in den Saniwagen. Ich wurde wie immer angeschlossen an verschiedene Geräte und mir wurde eine Flexüle in die Vene gezaubert. Ich wurde diesmal aber mit Blaulicht ins CCM gefahren. Leider geniesst man sowas nicht.

Nur kurze Zeit später sass ich in einem Behandlungszimmer auf dem Behandlungsstuhl. Der Schwindel hatte gottseidank nachgelassen. Ein Doktor untersuchte und verarztete mich. Ich kannte diesen Arzt schon von der HNO Station aber ich vergesse jedes Mal seinen Namen aufs neue. Ist ein osteuropäischer Name. Ich werde mir den wohl nie merken. :D  Ca. 2 Stunden später befand ich mich dann schon wieder im Taxi nach Hause :) Er, der Doktor, Herr Prof. Dommerich und noch ein Arzt hatten entschieden, dass die Blutung normal sei. Ich kläre euch mal mit dem auf, was ich mir merken konnte. 

 

Ich wurde ja, wie alle treuen Leser wissen,  im Januar/Februar 2014 im Hals- und Mundbereich bestrahlt. Dass dadurch eines beschädigt wird, muss ich, glaube ich, nicht weiter erklären. Natürlich wird dadurch auch die Heilung von Wunden stark verlangsamt. Da ich nun schon 3 OPs im Mund hatte seitdem (Probenentnahmen), sind diese natürlich noch laaaange nicht verheilt. Die letzte im November hatte sich zu dieser Sickerblutung entwickelt. Das heisst, irgendwo sammelt sich Blut an, gerinnt, und gibt irgendwann ruckartig dieses Blut wieder ab. Das Geschnodder, was aussieht wie Leber, ist nichts anderes als geronnenes Blut. Sprich: totes Blut. Man kann in so einem Fall leider nichts anderes tun als abwarten, und eine solche Blutung ist nicht schlimm. da es bereits verbrauchtes Blut ist, was nicht mehr in den Kreislauf gehört. Man sollte nur tunlichst meiden, dieses Blut und das Geschnodder nicht zu verschlucken. Aber nicht, weil man sterben könne am eigenen Blut, was man oft liest, sondern weil der eigene Magen Blut nicht verdauen kann und es einem eventuell irgendwann übel wird.

Dass es zu einer Blutung im Mund kommt, liegt aber nicht an einer offenen Wunde, sondern sie sammelt sich unter der Schleimhaut im Gewebe an und kommt dann durch Arterien, Speichelsrüden und so dann an die Oberfläche, gerinnt und darunter sammelt sich wieder Blut an. was dann wieder gerinnt. Ein Teil wird fest und ein Teil bleibt flüssig. Man hat auf Grund der fehlenden Wunde keine Schmerzen, auch wenn dort Lebensmittel oder Getränke dran kommen. Irgendwann aber brechen die Blutreste dann durch. Unangekündigt und unplanbar. Und so wars auch bei mir. Mehrfach.

Bei den ersten zwei Mal wusste ich noch nicht, was es war und deshalb hab ich die Notambulanz genutzt, beim dritten Mal war ich schon entspannter, aber bin trotzdem in die Charité gefahren, aber diesmal mit Taxi. Ich hatte zwar vorsorglich Übernachtungszeugs dabei, aber nur rein prophylaktisch. Ich war auch da schnell wieder heim. Als ich am Samstag, den 7.02. wieder eine Blutung im Mund verspürte, habe ich mich entspannt auf den Badewannenrand gesetzt und artig die Blutung ausgesessen. Seitdem steh ich nun trocken, was die Blutungen an geht. Toi toi toi!!! Sonst verlief das Wochenende sehr ruhig, ohne Vorkommnisse. 

Ein neuer Tag der Wahrheit...

Dienstag , der 10.02.2015 nahte. Ich hatte René gebeten, doch bitte mit zu kommen. Er tat es. Wir sind also an diesem Dienstag zeitgerecht in die Charité gefahren mit der TRAM und kamen trotz kleinerem Spaziergang wegen der Bauarbeiten am Charité-Bettenhaus sehr pünktlich in der HNO-Poliklinik an und begaben uns direkt in die HNO-Ambulanz. Ich meldete mich an und wurde nach einiger Zeit hereingerufen. Ich hatte mit René vereinbart, wenn die Fäden am Tracheostoma entfernt worden waren und es ums Wichtige und Unangenehme ging, würde ich ihn hereinrufen. 

Ich musste ihn gar nicht rufen. Herr Dr. Song erklärte mir, dass 12 Ärzte, bestehend aus Chirurgen, Radiologen, Pathologen, HNO-Ärzten und Strahlungsärzten haben entschieden, dass es empfehlenswerter sei, statt gleich zu operieren, erst einmal zu bestrahlen und zu schauen, ob man damit bereits die Zellnester entfernen kann. Eine OP hätte zwei negative Punkte, auch wenn sie entfernungstechnisch die einfachere Möglichkeit wäre. Eine OP würde eine zusätzliche Bestrahlung keineswegs ausschliessen und die Wunden würden auf Grund der damaligen Bestrahlung seeeehr, sehr schwer verheilen. Es könne Monate, wenn nicht sogar länger als ein Jahr dauern, bis die OP-Narben verheilt wären. Eine Bestrahlung könne allerdings den Vorteil haben, dass eine OP gar nicht mehr nötig sein wird. Ich war mir der Empfehlung der Ärzte mehr als zufrieden. Der Arzt forderte gleich einen Beratungstermin für mich bei der Strahlenabteilung an. Der früheste, wie immer, war erst in etwa 14 Tagen möglich. Na gut, ein wenig Ruhe hat ja noch nie geschadet. Kann ich mich wenigstens ein wenig um den Küchenkauf meines Vaters kümmern. 


Immer wieder neue Erlebnisse...

Ich bin ja, wie man so schön sagt, neuen Dingen immer aufgeschlossen, aber es gibt so Dinge, die möchte man lieber nicht erlebt haben. In Bezug auf die vielen schrecklichen Dinge auf der Welt, in denen es die Leute weit aus schwerer haben, komme ich mir immer blöd vor darüber zu sprechen. Aber ich muss es hier zumindest tun, denn es gehört leider zu meiner Tumorerfahrung dazu. :( Ohne diesen sch... Krebs hätte ich das nie erleben müssen. 

Ein Freund teilte letztens bei Facebook ein schönes Zitat: "Nur weil ich mir nichts anmerken lasse, heisst es noch lange nicht, dass alles okay ist!" Das passt sehr gut zu mir. Eigentlich ist es ja verkehrt, alles in sich hineinzufressen, aber ich lasse wahre Gefühle auch eher nur und wahren Freunden und meiner Familie zu. 

Nun aber zu den letzten Erfahrungen:

Wir schreiben nun Sonntag, den 15.02.15, ihr merkt seit meinem letzten Eintrag ist nicht viel Zeit vergangen. LEIDER! Ich hatte ja Hoffnung dass der nächste Eintrag nicht vor Ende kommender Woche passiert. Aber...

... am Freitag, den 13.02.15 machten wir uns richtig Sorgen, dass irgendwas nicht stimmte. Ich hatte schon den ganzen Tag beim Trinken Schluckprobleme. Dass meine Wangen angeschwollen waren schon seit einigen Tagen war für mich nicht beunruhigend mehr. Bei dem Tablettencocktail, den ich derzeit schlucken muss, wunderte mich eher, dass es so lange dauerte, bis es anfing. Und bei einigen Tabletten stand das sogenannte "Mondgesicht" ja auch in den Nebenwirkungen.

Seit wenigen Tagen aber spannte mein Haus dermassen und war knochenhart. Ähnlich angespannter Muskeln. Aber dass es mittlerweile schmerzte? Wenn man mit dem Finger drauf drückte, dann blieb diese Delle einige Sekunden erhalten. Dass bedeutet, dass sich Körperwasser angesammelt hat. Ist ja auch kein Wunder, denn im vorderen Hals beidseitig habe ich ja so gut wie keine Lymphknoten mehr. Wurden ja alles bei der grossen OP im November 2013 rausgenommen. Und ich erhielt ja auch seit einigen Monaten, auf Grund der derzeitigen Probleme keine Lymphdrainage mehr, die die verbliebenen anreizen sollen, die Arbeit der anderen zu übernehmen. Naja zurück zum Problem: Ich konnte nun noch kleine Schlucke trinken, und beim letzten musste iich trotzdem husten. Und ich hatte Schmerzen beim Schlucken. Was wird das wohl beim Abendbrot bedeuten? Naja abwarten, dachte ich.

René kochte ja seit Tagen auch sehr tinofreundlich derzeit. Diesmal Spirelli mit Bolognesesosse, diese aber vorher durch sieb gezogen, sprich krümeöfrei.

Aber es wollte nicht rutschen wie sonst. Mist. Nach dem dritten reingequälten Löffel, entschied ich, in vorheriger Rücksprache mit René, dass ich vorsichtshalber wegen den Schwellungen in die Notaufnahme fahren sollte. Aber nicht mit Sani, entschied ich, da es ja nichts gefährliches ist. Oder wieder, aus dem Gedanken heraus, dass ich ja wieder mehr oder weniger übertreibe. Ich rede mich ja sowas immer ein, da es ja wie oben schon angesprochen Menschen gibt, denen es weit aus schlechter als mir geht, und ich dann wegen soner Lapalie den Sani besetze. Wenn es nach mir ginge, wäre ich sogar am liebsten mit der TRAM gefahren, aber René überzeugte mich, ein Taxi zu ordern. Also ganz entspannt anziehen, alles nötige zusammengepackt und am mit dem Taxi in Richtig Charité Mitte. Ich suche mir für den Taxifahrer immer ne Ausrede, wieso zur Notaufnahme. Meine Lieblingsausrede ist, dass ich dort ne Freundin abhole, die dort arbeitet. :D Ich kann dieses Mitleidsding nicht leiden. 

Angekommen in der Charité muss man sich anmelden. Sprich man äussert bei der Anmeldung seine Bedenken. Der Wartebereich war sehr gut gefüllt. Von Jung biis Alt alles dabei, keine Blutungen sichtbar. Ich denke die ziehen sie generell vor. Ich hatte mich grad hingesetzt, da kam eine Schwester aus der Anmeldung und rief mich noch einmal rein in die Anmeldung und winkte mich dort in ein Seitenzimmer. Dort wurde ich nochmal explizit ausgefragt, was alles in letzter Zeit gewesen sei. Meinen Hinweis, dass sie eigentlich auf meine vollst. Krankenakte Zugriff haben müsse, da alle Behandlungen in der Charité stattfanden, schenkte sie leider kein Gehör. Ich denkte, sie wollte sich das seitenweise Massenlesen sparen :) . 

Die mass Puls, Blutdruck, Fieber, nahm Blut ab und liess sich meine komplette Medikation aufzählen. Gottseidank hatte ich mir nen Einnahmeplan im Hand erstellt.

In meiner Anwesenheit rief sie den anwesenden Doc an, der auch anscheinend mit meinem Namen was anfangen konnte. Man muss ja schon LEIDER sagen. Erbindet sich gerade noch im OP und es könne eine Weile dauern. Sie empfahl einen Tropf umgehend mit Flüssigkeit, Schmerzmittel und sie sagte nochwas, was ich aber irgendwie verpeilt hab. Also wieder raus in den Wartebereich. Wieder kaum gesessen, kam eine Schwester aus dem Behandlungstrackt und  rief meinen Namen auf, sodass ich gleich rein durfte. Natürlich nicht ohne die neidischen Blicke und blöden Kommentare, ich sei sicher Privatpatient und daher schneller dran. Boah, da muss ich immer aufpassen, nichts ausfallendes zu sagen. Für ein freches: "KLAR! BIN ICH!" bin ich leider zu ehrlich. Oder nicht schlagfertig genug in so einer Situation.
















...hach ja, der gute alte Infusionsständer





... diesmal hat die Schwester erst am rechten Arm keinen guten Zugang gefunden, dann, an der linken Hand verschwand die Vene schlagartig, wenn sie zustechen wollte. Beim dritten Anlauf in die Armbeuge des rechten Arm hats dann doch geklappt.



Da diesmal leider kein HNOer spontan zur Hand war, sondern grad im OP stand, konnte ich mir die Wartezeit mit "am Tropf hängen" und "Kreuzworträtsel lösen" vertreiben. Ich sass auf einer Krankenliege auf dem Gang und konnte nebenbei ganz gut beobachten, wie andere Leute reingebracht wurden oder den Bereich wieder verliessen. Süss fand ich eine 95jährige, die sich bei den Schwestern und Pflegern entschuldigte, deren wichtige Zeit zu stehen, aber sie kann sich beim besten Willen nicht erklären, wieso und vor allem wie sie hier her käme. Süss fand ich das.

Es waren auch, logisch an einem Samstag in Berlin, lagen ein paar Meter weiter runter den Gang runter, jede Menge einzelne Matrazen auf dem Boden für Leute, die zu tief ins Glas geschaut haben. Zwei davon waren auch schon belegt (man beachte die Uhrzeit ca.21 Uhr). Beim letzten Mal durfte ich das erstmal bewusst, einen Crystal Junkie sehen und auch erleben. Oh mein Gott. Der Staat sollte Kids eher mal in die Notaufnahme stellen eine Nacht, anstatt irgendwelche nachgestellte Videos zu drehen, bei denen die eher ermüdet, als abgeschreckt werden. Nach einer Nacht in der Notambulanz fassen die Kids definitiv keine Drogen an. 

gegen 21 Uhr war ich in dem Gang und gegen 23 Uhr kam der Doc erst. Gottseidank hatte ich mehrere Kreuzworträtselhefte dabei :D Leider musste ich auch mitbekommen, dass einige Leute rein kamen, von denen anscheinend gerade ein Angehöriger verstorben sein muss. Plötzlich wurden Paravents rund um den Behandlungsraum aufgestellt, und mehrere englischsprechende Leute und mehrere Schwestern und Ärzte verwanden in dem Raum. Naja, nicht so direkt hinschauen, hier wird einem eh kein Doc was verraten und hören konnte ich auch leider nix. 


Gegen 11 Uhr kam dann gottseidank dann der Doc aus dem OP und es konnte endlich mal losgehen. Er schaut sich meine Krankenakte an, dann mich, hörte sich an, was mir so Sorgen bereitete, schaut mir in den Mund und naja, konnte mir leider nur sagen, dass dies alles nicht unnormal sei. Gegen die Wasseraufdunsungen in meinem Hals und meinem Gesicht gäbe es Medikamente. Die könne er mir leider nicht geben, da sie in Kombination mit den Tabletten, die ich bereits nehme, nicht nur zu positivn Effekten führen würden. Er sah sich meine bisherige Medikamention an, erhöhte bei zwei Schmerzmitteln die Dosen und empfahl mir am Montag in die HNO Poliklinik zu kommen, um eine Weiterleitung zur Schmerztherapie zu erhalten. Das werde ich auf jeden Fall tun. Betreffend meiner Schluckprobleme, gab er mir den Tipp für hochkalorische "Astronautenkost". Da ich das aus logistischen Gründen (Uhrzeit und Wohngegend) so schnell nicht ran käme, würde er mich zur Station rüber schicken, auf der man mich schon ausreichen kennt, rief dort auch gleich die Schwester Conny an und gab ihr die Anweisung, mir doch ein paar Flaschen raus zugeben. Auf die Frage bereits am Telefon, ob ich über Nacht bliebe konnte er guten Wissens und Gewissens mit "Nein" antworten. 

 

 

 

 

Fresubin: hochkalorische Trinknahrung. Schmeckt gar nicht so übel.

Ich muss ja auf die Kalorien achten, aber im umgekehrt. Sinn.

Je mehr desto besser!!!

Abnehmen wäre nicht von Vorteil.

Der Smoothie ist ein ganz normaler aus dem Supermarkt, einfach der Vitamine wegen.

Nach den Untersuchungen sollte ich noch ein wenig ruhen und dann zur Station rüber gehen. Immerhin wars es ja auch schon 23:45 Uhr. Als ich drüben ankam, sagte ich an der Rezeption bescheid, dass ich nur was abhole und bat gleich darum, mir ein Taxi zu bestellen, was der Security auch tat. Schwester Conny auf Station war voll im Wirbeln wie immer, aber sie hatte kurz Zeit mich freundlich zu begrüssen und mir die Flaschen auszuhändigen. Gottseidank hatte ich sie mir damals auf freundlich erzogen. Manch anderen hätte sie sicher angezickt. ;.) 

Als ich wieder runter kam, musste ich nur noch kurz auf mein Taxi warten. Dabei bekam ich mal wieder mit, wieviele Patienten doch noch um diese Uhrzeit unterwegs sind. Teils zum Rauchen, teils um einfach sich die Beine zu vertreten und einige sicher auch nur, um ihre Zimmergenossen nicht mit Licht zum Lesen zu stören. 

Als ich nach 12 daheim ankam, war auch noch alles wach und wartete auf meine News, welche ich Ihnen auch gleich lieferte und kurz danach war es ruhig geworden im Haushalt und ich war endlich im Bett. 

Mal schauen nun, was am Montag für Neuigkeiten auf mich warten in der HNO-Poliklinik und der Schmerztherapie.

Ich hoffe nur nicht, dass was schlimmes kommt, denn ich will ja diese Woche noch zu meinem Papa fahren. Muss ja endlich mal mein Zeugs da abholen. Vor allem einige Kosmetika und auch mein Laptop waren wichtig. Ich denke aber der Besuch wird eher kurz gehalten. 

ALSO BIS DENN LEUTE!!!